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Bau und Architektur Frühe Neuzeit / Renaissance Gassen Spätmittelalter / Spätgotik Zytglogge

Erker, vornehmste Ausblicke in die Gasse

Die mittelalterliche Bauordnung schrieb klar vor, wie breit eine Gasse sein musste. Dieses streng eingehaltene Mass wurde im gotischen Bern von der Höhe des 1. Stockwerks aus bei einigen Häusern von sehr reichen Besitzern überschritten: Sie errichteten zur besonderen Zierde ihrer Häuser Erker. Das sind über die Hausfassade herauskragende, turmähnliche Anbauten.

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Bau und Architektur Frühe Moderne Frühe Neuzeit / Renaissance Gassen Neuzeit / Barock Spätmittelalter / Spätgotik

Das typische Gesicht der Berner Altstadt

Die Einheitlichkeit der Berner Altstadt ist nicht zufällig: Strenge Bauvorschriften bestimmten, dass…

– die Gassenbreite eingehalten wurde,
– die Häuser ungefähr gleich hoch sein mussten,
– fast alle Häuser eine gleiche Dachform hatten (Satteldächer) und mit ihrer Dachtraufe (Dachkännelseite) zur Gasse hin stehen mussten,
– alle Dächer wegen der strengen Brandvorschriften mit Ziegeln eingedeckt wurden,
– zwischen jedem Haus eine durchgehende Brandmauer errichtet wurde.

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Aareschwelle Frühe Moderne Frühe Neuzeit / Renaissance Hochmittelalter / Gotik Matte Neuzeit / Barock Spätmittelalter / Spätgotik Wasser und Verkehr

Der Aarehafen

Die meisten Lasten wurden über viele Jahrhunderte auf Gewässern transportiert, weil das Strassennetz dafür nicht genügte. So wurden die Wasserläufe zu den wichtigsten Handelsrouten.

Bei der Auswahl des Stadtstandortes Bern erkannte der Gründer Herzog Berchtold V. von Zähringen die geniale Lage der Aare an dieser Stelle…

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Brunnen Frühe Neuzeit / Renaissance Gassen Wasser und Verkehr

Die Wasserversorgung in der Stadt

Die Wasserversorgung war für die Menschen schon immer sehr bedeutend. In den Städten waren die Brunnen für Menschen wie auch für Tiere überlebenswichtig.

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Frühe Moderne Frühe Neuzeit / Renaissance Gassen Hochmittelalter / Gotik Neuzeit / Barock Spätmittelalter / Spätgotik Stadtbach Wasser und Verkehr

Der Stadtbach

Der Stadtbach ver­­­sorgte die Stadt mit Brauchwasser zum Säubern von Werkzeugen. Bei Bränden entnahm man daraus das Löschwasser. Mehrmals täglich wurde das Wasser vom Bach in die Ehgräben umgeleitet. So spühlte man Kot und Urin aus den Aborten (damalige WCs) weg, welche sich hinter den Häusern befanden. Mit dieser genial-einfachen Technik konnte die Stadt stets sauber gehalten werden, was wesentlich zu ihrer Hygiene beitrug. Das Wasser zum Trinken wurde hingegen nie aus dem Stadtbach, sondern nur aus Brunnen entnommen. Dieses Wasser stammt aus besonderen Trinkwasserquellen der Stadt.

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Brunnen Frühe Neuzeit / Renaissance Untertorbrücke Wasser und Verkehr

Der Läuferbrunnen

Die Figur stellt einen Boten (Briefträger) dar, der für die Bernische Regierung wichtige Dokumente der Stadt, wie beispielsweise Urkunden und Verträge, in andere Städte zu vertragen hatte. Da diese sehr wichtig waren, ist der Läufer mit einem Spiess und einem Kurzschwert bewaffnet. Am Rücken hängt die Dokumentenbüchse. Begleitet wird er von einem dolchbewaffneten Berner-Bärlein.

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Brunnen Frühe Moderne Frühe Neuzeit / Renaissance Hochmittelalter / Gotik Neuzeit / Barock Rathaus Spätmittelalter / Spätgotik Wasser und Verkehr

Der Stettbrunnen

Für die Stadt Bern ist der Stettbrunnen einzigartig:
Die Anlage ist seit dem Mittelalter praktisch unverändert geblieben. Er ist der letzte fliessende Brunnen, der sein Wasser aus einer uralten Stadtquelle bezieht. Bis 1848 floss das Quellwasser in einen Holztrog. Daneben befanden sich früher Fischkasten für die Wirtschaft zum Mohren, was für die Qualität der Quelle spricht. Metzgergesellen reinigten an den Schlachttagen in den Trögen die Eingeweide der Schlachttiere, weshalb der Stettbrunnen wegen der üblen Schlachtgerüche zunehmend gemieden wurde. 1970 ersetzte man das Brunnenbecken wie auch die Zuflussrinne des Quellwassers in Beton.

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Brunnen Frühe Neuzeit / Renaissance Gassen Wasser und Verkehr

Der Simsonbrunnen

Die Brunnenfigur des Simsonbrunnens ist wohl ein eigenhändiges Werk des berühmten Bildhauers Hans Gieng von Freiburg i. Üechtland. Sie wurde 1544 angefertigt und auf einen besonders schönen, spätgotischen Säulenschaft gestellt.

Die Figur stellt den biblischen Simson dar und symbolisiert eine der Renaissance-Tugenden, nämlich die Kraft. Simson ist vergleichbar mit Herkules aus der griechischen Mythologie (Sagenwelt). Weil der Brunnen in der Nähe der Stadtmetzgerei steht, nannte man ihn früher auch Metzgerbrunnen.

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Brunnen Frühe Neuzeit / Renaissance Wasser und Verkehr Zytglogge

Der Zähringerbrunnen

Ihr steht vor dem Zähringerbrunnen, der den Stadtgründer Herzog Berchtold V. von Zähringen ehrt. Nicht der Herzog selber, sondern ein gross gewachsener, ritterlich gerüsteter Bär steht stellvertretend für den Stadtgründer da. Der Bär symbolisiert Grösse, Kraft und Macht. Auf den vergoldeten Inschrift-Tafeln wird zweisprachig über die Stadtgründung berichtet. Wer die Sprache der Gelehrten nicht beherrschte, konnte wenigstens die deutsche Tafel lesen!

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Brunnen Frühe Neuzeit / Renaissance Wasser und Verkehr Zytglogge

Der Kindlifresserbrunnen

Ihr steht vor einem der speziellsten Brunnen in Bern – dem Kindlifresserbrunnen. Auf der reich geschmückten Säule sitzt die Figur des Chronos. Sie wurde lange nur als Fasnachtsfigur angesehen. Hinter der grausamen Figur steht aber eine sagenumwobene Geschichte und eine tiefere Symbolik!

Aus der griechischen Mythologie ist Chronos als antiker Gott der Zeit bekannt, der seine Kinder, die Zeiteinheiten, auffrisst. Die brutale Darstellung soll mahnen: Wenn Staatsführer für Geld (Symbol: Judenhut) ihre jungen Männer (Symbol: gerüstete Bärlein) zu Kriegsdienst ausleihen und sie dabei auch getötet werden, so lässt der Staat seine eigene Jugend auffressen!